Montag, 19. Dezember 2016
Lern-Blockade? (Be)greifen Sie doch mal wieder!
Sonntag, 11. Dezember 2016
Lernhemmung Nummer 1: Stress
Montag, 28. November 2016
In Bildern lernt es sich besser
Mittwoch, 16. November 2016
Wer die Schule liebenswerter macht, erntet bessere Schüler
Selbstkonzept und Nativismus (engl. domain specific ability).
Das Selbstkonzept beschreibt dabei, wie sich ein Mensch selbst wahrnimmt. Zusätzlich weiß er, "wes Geistes Kind er ist", das heißt, er kennt seine Fähigkeiten, seine Vorlieben, seine Gefühle und wie er sich in bestimmten Situationen verhält. Wobei die Betonung bei Selbstkonzept weniger auf dem Mensch als dem Wissenden liegt, sondern mehr auf dem Menschen als Produkt seines Gewussten.
Foto: S. Hofschlaeger / pixelio.de |
Nativismus nennt man das in der Psychologie. Es ist das Gegenmodell zu "Tabula rasa" - das Gehirn in seinem Anfangszustand als eine sauber gewischte (Schul)Tafel, auf die nun ausschließlich das Leben schreiben wird. Die "Nativisten" dagegen glauben, dass bestimmte kognitive Module (psychische Begabungen) angeboren sein müssen, um darauf überhaupt erst neue Fähigkeiten aufbauen zu können.
Mit diesen beiden Konzepten im Kopf wollten Forscher vom Leibniz-Institut und an der Uni in Kiel nun prüfen, ob solche Selbstkonzepte mit dem Wissen um eigene spezifische Begabungen Auswirkungen darauf haben, welchen Stellenwert Schüler ihrer Schulzeit beimessen.
Dazu standen ihnen 1592 Schüler aus 82 Klassen der unteren Sekundarstufe für ihre Studien zur Verfügung.
Ihre Hypothese: Das Selbstkonzept der einzelnen Schüler in punkto mathematischer und sprachlicher Begabung wird mit dem Wert, den sie der Schule beimessen, interagieren.
Und tatsächlich: Alle Schüler, die sich selbst eine Begabung für beide "Fächern" bescheinigten, schätzten den Wert der Schule höher ein als Schüler, die nur ein besonderes Talent für eine der beiden Domänen zu haben glaubten.
Tabula rasa oder Nativismus? Foto: M. Großmann / pixelio.de |
Welche Handlungsanweisung leiten nun die Forscher, um grauer Theorie Farbe zu verleihen, aus ihrer Studie ab:
Wenn es gelingt, den Schülern Erfolgserlebnisse auf beiden Gebieten oder fächerübergreifend zu vermitteln, könnte sich der Wert, den sie der Schule zuerkennen, erhöhen.
Und weil wir wertvolle Dinge mögen, könnte so über den Kehrsatz der obigen Binsenweisheit Folgendes eintreffen:
Wer seine Schule mag, wird der bessere Schüler.
Hier geht es zur Originalveröffentlichung
Freitag, 11. November 2016
Schulische Leistungen, beruflicher Erfolg - zwei Seiten zweier unterschiedlicher Medaillen
In Schule und an Uni haben Frauen die Nase vorn |
Die Analysen zeigten, dass Intelligenz, Gewissenhaftigkeit und Leistungsbereitschaft sowohl den Schul- als auch den beruflichen Erfolg voraussagten.
- Angenehmes und angemessenes Verhalten einerseits und die Notwendigkeit für aggressives Verhalten waren dagegen nur mit akademischem Erfolg verbunden.
- Die Notwendigkeit für ein erlebtes Zugehörigkeitsgefühls und andererseits die Bereitschaft Dominanz auszuüben prognostizierte wiederum nur den professionellen Erfolg.
Im Beruf holen sich die Männer die Führungspositionen. Fotos: Konstantin Gastmann / pixelio.de |
Die Ergebnisse der Studie werden nun in Bezug auf ihre theoretischen und praktischen Auswirkungen auf das Verständnis der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Schule und Beruf diskutiert.
Fazit in Stichpunkten:
- Schule und Arbeit sind unterschiedliche Umgebungen, die unterschiedliche Merkmale für den Erfolg erfordern.
- Intelligenz (general mental ability, GMA), Gewissenhaftigkeit und Leistungsbereitschaft korrelieren mit Erfolg im Allgemeinen.
- Angemessenes und angenehmes Verhalten sowie Aggression (negativ) korrelieren mit dem Schul-, aber nicht dem Arbeitserfolg.
- Dominanz und Zugehörigkeitgefühl korrelieren mit dem Job, aber nicht dem Schulerfolg.
- Unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale erklären Geschlechtsunterschiede in Schule und Beruf.
Donnerstag, 27. Oktober 2016
Unser Hirn belohnt sich selbst für eigene Leistungen
„Dabei muss eine Belohnung nicht unbedingt Geld oder Essen sein, sondern umfasst auch Lob und soziale Interaktionen. Im Alltag eignen wir uns jedoch oft neues Wissen an, ohne belohnt zu werden. Unser Gehirn ist in der Lage, fehlende äußere Belohnung durch ein inneres Signal zu simulieren und so das Erlernen neuer Informationen selbstgesteuert zu verstärken."
Gesucht wird jetzt, wie diese Fähigkeit des Gehirns im Lernalltag zur Anwendung kommen und mit Belohnungen von außen vernünftig verbunden werden kann.
Aktivierung von Gedächtnis- und Belohnungsarealen im Gehirn beim Versuch, die übereinstimmende Bedeutung neuer Worte zu verstehen. Grafik: Universität Magdeburg |
Samstag, 1. Oktober 2016
Eulen- und Lerchen-Schüler nachmittags gleichermaßen fit fürs Lernen
Dass die schulischen Leistungen von Schülern, die erst spät in die Gänge kommen, nicht so gut ausfallen können, liegt auf der Hand, wurde jetzt aber an 473 Schülern auch wissenschaftlich belegt. Und gleich auch eine Empfehlung an diese Gesellschaft mitgeliefert, so sie das Optimum aus ihrer Ressource Mensch herausholen will:
Mehr Schulstunden auf den Nachmittag legen!
Denn da seien, so die Forscher der Universitäten in Tübingen und Heidelberg, beide Gruppen Menschen, die Frühaufsteher und die "Spätzünder", gleichermaßen fit für den Unterricht.
Foto: Riccardo Franke / pixelio.de
Montag, 26. September 2016
Optimiertes Lernen: Unbekanntes verankern mit Bekanntem
Eindrucksvoll konnte dies mit Medizinstudenten jetzt nachgewiesen werden. In einem Fall sollten diese sich die Gesichter von Patienten merken, zusammen mit deren medizinischer Diagnose. In einem Vergleichsexperiment sollten sie sich zu Gesichtern die entsprechenden Vornamen einprägen.
Anschließend erinnerten sie sich besser an die mit Diagnosen verküpften Personen als die mit den Vornamen.
Voraussetzung: Den Studenten mussten die Krankheitsbilder und Diagnosen bekannt sein.
Fazit für "lernen leicht gemacht": Neue Fakten immer ganz bewusst mit bereits Erlerntem verknüpfen. Eselsbrücken funktionieren wohl so.
Donnerstag, 22. September 2016
Der wesentliche Teil des Lernprozesses findet im Schlaf statt
Das schafft Platz für Neues. Ist aber auch der Königsweg zum erfolgreichen Lernen.
Man lernt somit im Schlaf, und wer nicht genügend schläft, lernt schlecht, denn das Gehirn steht dann ununterbrochen unter Strom und schaltet nicht auf die Ordnung schaffende "Nachtbeleichtung" um.
Neue Lerninhalte prallen an einem solchen überforderten Gehirn "unverstanden" ab.
Natürlich ist das nicht das unausweichliche Ende vom Lied, denn die Evolution hat wie immer ein zusätzliches Ass im Ärmel: Das überlastete Gehirn sorgt bei Schlafentzug für die Schwächung von Nervenverbindungen auch in der Wachphase, und neue Inhalte können wieder verarbeitet werden.
Alles nur akademische Grundlagenforschung? Nein. Über die Manipulation des Schlaf-Wach-Rhythmus will man an die Schäden eines Schlaganfalls und an Krankheitsbilder wie die Depression heran.
Lesen, lesen, lernen, lernen ... aber auch genügend Schlaf gehört zum "Da Vinci Code" .
Foto: Lupo / Pixelio.de
Montag, 19. September 2016
Kaugummikauen sieht doof aus - macht aber klüger!
Sind sich die Wissenschaftler mehrerer ähnlicher Studien einig über den positiven Effekt des (Kaugummi)-Kauens auf das Erlernen unbekannter Sachverhalte, streiten sie über das WIE. Ist es die gemessene Pulserhöhung um etwa drei Schläge pro Minute, die wiederum die Sauerstoffversorgung des Gehirns verbessert? Ist es die beobachtete vermehrte Insulinproduktion, die den Blutzuckerspiegel senkt? (Hier könnte der ebenfalls erforschte Befund, dass ein leerer Bauch besser lernt als ein voller, zum Tragen kommen.) Dieses Insulin soll auch den Hippocampus anregen, die Region im Gehirn, die die Gedächtnisleistungen triggert.
Fazit für Lernen leicht gemacht: Einfach ausprobieren! Sportler machen es schließlich auch - der besseren Konzentration wegen. Und wenn es versagt, bleiben immerhin die "Schmutzeffekte" des Kaugummikauens: Stressabbau - so man damit keinen Kaugummiblasen-Wettbewerb gewinnen will - und Schutz gegen Karies aufgrund höherer Speichelproduktion.
Foto: dagmar zechel / pixelio.de
Montag, 12. September 2016
Den Seinen gibts der Herr im Schlafe
Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung.
Fazit: Ausreichend Schlaf macht Lernen leichter.
Wer es nicht glaubt, sollte dazu mal Vettel fragen. Der geht um 9 ins Bett, um seine maximalen Leistungen abrufen zu können. Zugegeben, alle Unbelehrbare könnte trösten, dass Hamilton möglicherweise bis zum Morgengrauen vor einer endlosen Reihe von Drinks seine Nacht auf Barhockern durchzecht. Ausgeschlossen ist das nicht, aber doch ziemlich unwahrscheinlich. Oder setzen sie auf Napoleon? Der hat sich ein Leben lang gebrüstet, mit 3 Stunden Schlaf auszukommen. Aber Hand aufs Herz - oder meinetwegen ganz napoleonisch auf den Magen - wollen Sie wirklich, dass ihre Kinder lebenslänglich Zwerge - pardon Kleinwüchsige - bleiben, selbst als Jugendliche und Erwachsenen noch weiße Strumpfhosen tragen - und diesen merkwürdigen Hut, und mit 52 sterben?
Dann könnte nur noch helfen, dass ihre Kinder vernünftiger sind als Sie.
Rike / pixelio.de
Samstag, 10. September 2016
ADHS: Objektiver Befund durch Augenhintergrundtest?
Fazit für "Lernen leicht gemacht": Bevor wir unsere Kinder nur auf Verdacht mit Pharmaka behandeln lassen, sollten wir nachfragen, ob nicht zunächst eine Untersuchung mit dem hier vorgestellten Test angezeigt wäre.
Power-Posen: Selbstsicherheit kann "gemimt" werden!
Brust raus, breiter Stand, Schultern nach hinten
Auf der Strecke blieb aber das ursprüngliche Ergebnis, dass solche Haltungen: Brust raus, breiter Stand, Schultern nach hinten auch die Hormonspiegel verändern würden - und die Bereitschaft, ein insgesamt höheres Risiko zu gehen.Power-Posen gegen Prüfungsangst
Trotzdem: Für das Thema dieses Blogs "Lernen leicht(er) gemacht" ziehen wir folgendes Fazit:Bei 200 Studenten aus Zürich hat dies zumindest - nachweislich (!) - geholfen.
Foto: ehuth /pixelio.de
Freitag, 19. August 2016
Auf Beta-Wellen mühelos durch den Vokabel-Salat
Hintergrundmusik beim Lernen oder keine?
Wer sollte das verbieten? - außer genervten Zimmergenossen. Ob es aber zu einer Leistungssteigerung führt, beispielsweise beim Pauken von Vokabeln, wird von Wissenschaftler allerdings kontrovers diskutiert.
Beta-Wellen sollen es sein, die die Bereitschaft des Gehirns, neue Informationen zu verarbeiten, erhöhen. Der Zusammenhang scheint so deutlich zu sein, dass aus dem Anteil dieser Wellen im EEG von Probanden auf das Ergebnis des anschließenden Vokabeltestes geschlossen werden konnte.
Weil aber solche Beta-Wellen auch beim Hören von Musik entstehen, kann daraus geschlossen werden, dass Hintergrundmusik durchaus den Lernvorgang fördern könnte.
Nur!:
Diese Hintergrundmusik muss dem Lernenden behagen. Nur ein Bachfan wird deshalb bei Bachmusik seine Leistung steigern können, ein Klassik-Nichtaffiner wird dagegen wohl eher genervt das Zimmer wechseln. Selbst Hardrock kann dagegen im Gehirn des Hardrock-Fans sanfte Beta-Wellen erzeugen, auch wenn die Wörter Hardrock-Fan und Vokabellernen zusammen in einem Satz ohne Verneinung kaum Sinn ergeben wollen.
Fazit: Hintergrundmusik kann Lernleistungen erhöhen, wenn es die Lieblingsmusik des Lernenden ist.