Donnerstag, 30. April 2015

Omega-3 macht müdes Gehirn munter


Immer wieder hört man von Aphrodisiaka, von Nahrungsmitteln, die die Bereitschaft zu Sex erhöhen sollen. Schokolade soll dagegen einfach nur glücklich und zufrieden machen, was am Serotonin liegen soll, wohl aber eher auf den hohen Zuckergehalt zurückzuführen ist. 
Der Psychiater Joseph Hibbeln fügt diesen Gemütsveränderern in unserem Essen einen weiteren, nicht nur seiner Meinung nach sehr bedeutenden Stoff hinzu: Omega-3-Fettsäuren.
Sie stellen einen wesentlichen Bestandteil unserer Hirnmasse dar. Fehlen diese, kommt es zu deutlich weniger Verknüpfungen zwischen Nervenzellen. Verknüpfungen bedeuten aber immer Verankerung von Lerninhalten, Verankerung von neuem, passendem Verhalten. Depressionen können so entstehen. Aggressives Verhalten!
Die Stimmungslage ganzer Nationen können so durch deren Esskultur bestimmt sein.
Fazit: Wer die Lernbereitschaft seines Gehirns optimieren will, sollte ihm geben, was es zum Lernen braucht: Neben Traubenzucker viel Omega-3-Fettsäuren. 
In Fisch und Leinsamen sind sie besonders reichlich vorhanden. In den daraus gewonnenen Ölen noch "reichlicher".























Mittwoch, 29. April 2015

Auch Babys lernen im Schlaf

Schon Babys lernen im Schlaf. Zu diesem Ergebnis kommen Neurowissenschaftler aus Leipzig und Tübingen. 90 Babys waren im Test. Die Hälfte von ihnen durfte nach einer Lernphase schlafen - und erinnerten sich danach besser an das Erlernte und konnten zudem das Erlernte besser anwenden.
Fazit: Wer sein Kind liebt, sorgt für einen gesunden Mittagsschlaf und für ein zeitiges (!) allabendliches Schlafengehen. Wem sein Kind aber egal ist, sollte ihm wenigstens, bevor er selbst zu Bett geht, zulächeln und sagen: "Schatz, mach nicht mehr so lang, du weißt ja, die blöde Schule und der doofe ständig meckernde Lehrer!"




















Samstag, 25. April 2015

Fake it till you make it - so handeln Gewinner

Fake it till you make it.
Für alle, die den Gedächtnispalast in ihrem Hirn zwar mehr und mehr mit Wissen gefüllt haben, sich aber immer noch aufgrund ihrer altsprachlichen Sozialisierung dem sokratischen Understatement verpflichtet fühlen, das da heißt: 'Ich weiß, dass ich nichts weiß', sei dieser neusprachliche Wahlspruch ans Herz und vor allem in Beine und Arme gelegt. Denn nicht loszulegen, weil wir glauben, noch nicht genug von etwas zu wissen, ist selten ein guter Ratschlag. Und immer nur auf Marktplätzen herumzulungern und Schöndenker und -schwätzer um sich zu scharen, auch keiner.
Fake it till you make it.
Das ist allemal der bessere Ansatz.
"Tu so als ob" ist dabei nicht die zielführende Übersetzung, vielmehr ist "Tu so, als könntest du es (schon) und lerne dabei! - bis du es wirklich kannst" die Message.
Self fullfilling prophecy.
Wieder ein Anglizismus - und das philosophisch-psychologische Fundament des anderen Anglizismus. Für den gibt es im germanischen Sprachraum eine knackige und trotzdem passende Entsprechung: 
Wer wagt, gewinnt.
Wer nicht springt, wird niemals wissen, ob das Wasser wirklich (zu) kalt war oder doch eher nur erfrischend.









Freitag, 17. April 2015

Wissen und Machen - die zwei Seiten des Lebens


In diesem Blog geht es oft (nur) darum, wie man sich Wissen aneignet, und dies auf die schnellste, bequemste und effektivste Art, die uns zur Verfügung steht. Strukturierung des Lernstoffs und Lern-Merk-Systeme sind dabei die Mittel der Wahl.
Aber Wissen anhäufen ist nur eine Seite "des Geschäfts", das da Leben heißt. Dieses Wissen dann auch sinnvoll anwenden ist die zweite Seite - und gleich vorweg: Es ist die wichtigere Seite, nämlich der Zweck des Ganzen, der ja bekanntlich erst die Mittel heiligt! Denn Wissenserwerb um des Wissenserwerb Willen, wäre nur Selbstzweck. Selbstverliebtheit. 
Gescheit, gescheiter, gescheitert. 
So prophezeit denn auch der Macher dem übergescheiten Denker seine zwangsläufige Karriere. 
Der Superlativ des (Ge)Scheiterns!
Was wäre Sherlock Holmes sein überbordender Gedächtnispalast unter seiner Deerstalker-Mütze wert, wenn er nicht gleichzeitig diese oft bis zur Arroganz und Überheblichkeit gesteigerte Selbstsicherheit besäße, die ihn sagen lässt: Her mit dem Fall, lösen kann den außer mir eh keiner? 
Richtig! Sir Athur Conan Doyle hätte sich einen anderen Helden suchen müssen. Kein einfaches Unterfangen, wo doch Miss Marple und Herr Ustinov, pardon, Herr Hercule Poirot schon bei Agatha Christie unter Vertrag waren.
Weil Wissen und Machen also die beiden nicht voneinander trennbaren Seiten des Lebens sind, soll hier auch über das Machen berichtet werden, und auch hier von der schnellsten, bequemsten und effektivsten Art, die uns zur Verfügung steht.

Weil aber Anwenden von Wissen meist das geschickte Verkaufen dieses Wissens an unsere Mitmenschen ist, soll hier als erstes über das Verkaufen gesprochen werden. 
Ihr habt zum Beispiel ein Auto, das ihr verkaufen wollt. Die Anzeige war geschaltet, ein Interessent hat sich für einen Besichtigungstermin angesagt.
An der Uni Lüneburg haben sie nun Folgendes festgestellt: Wenn wir im Verkaufsgespräch mehr über die eigenen Ressourcen sprechen und diese positiv hervorheben, statt über die Ressourcen des Kaufinteressenten zu sprechen, sind wir in der Regel erfolgreicher, erzielen wir den höheren Verkaufspreis.
Alles klar? Nein?
Dann müssen wir ein wenig ausholen: Ich, der Verkäufer, habe im vorliegenden Fall die eine Ressource: das Auto. Der Kaufinteressent hat als seine Ressource ein Bündel Geldscheine in seiner krampfhaft geschlossenen Hand.
Wenn ich jetzt das Verkaufsgespräch mit dem Satz führe: 
"Ich möchte 9.000 € für den Wagen", 
dann steht das Geldbündel des Käufers im Vordergrund, und dieser Käufer verspürt urplötzlich Angst: Er muss sein Geld hergeben, er v e r l i e r t sein so mühsam erspartes Geld.
Ungeschickt.
Wenn ich als Verkäufer aber sage: 
"Sie kriegen meinen Wagen, (dieses Wunder deutscher Ingenieurskunst) - für 9.000 Euro",
dann hat der Kaufinteressent das Gefühl, gerade eben den Jackpot g e w o n n e n zu haben - für einen geradezu läppischen Spieleinsatz von 9.000 €.
Handshake, Ressourcentausch. Ende Gelände.
Wenn der Kauf (der Tausch der Ressourcen) jetzt aber in einer nächsten Runde nur mit einem für den Kaufinteressenten besseren Tauschverhältnis abgeschlossen werden kann, muss ich, der Verkäufer weiterhin mit meinen Ressourcen, mit meinen Pfunden "wuchern". Ich sollte deshalb besser einen Satz Winterreifen auf mein Angebot draufpacken als durch Erniedrigung des Kaufpreises das Verkaufsgespräch wieder auf die Ressource des Käufers zu lenken - das Geldbündel in seiner (dann wieder zittrigen) Hand.
Oft sind es also nur Nuancen, die über Scheitern oder Sieg entscheiden.

Viel Erfolg - vielleicht schon beim nächsten Gespräch mit dem Chef übers Gehalt?


Donnerstag, 9. April 2015

Wiederholungen - das Zauberwort effektiven Lernens

Wie lernt unser Gehirn? Offensichtlich wie ein Sportler seinen Sport erlernt: Durch Wiederholungen werden seine zunächst ungenauen Bewegungsmuster immer "zielsicherer". 
Mehr als 100 Milliarden Nervenzellen sind in unserer Großhirnrinde die Bausteine eines komplizierten Netzwerkes. Über sogenannte Dornfortsätze sind sie miteinander verbunden. Diese werden bei Lern- und Erinnerungsvorgängen stetig umgestaltet. Dabei werden solche neuen Eindrücke (Signale) dann vielfältig mit anderen verknüpft, wenn sie in einem sinnvollen Zusammenhang zu stehen scheinen. Während des Lernprozesses - also bei mehrmaliger Wiederholung derselben Signale - werden überflüssige Dornfortsätze wieder abgebaut - zugunsten der relevanten Verknüpfungen.
Erforscht wurde das an Mäusen: Nach Berühren eines ihrer Tasthaare wurde ein kleiner Luftstoß auf ein Auge abgegeben. Schnell lernten die Mäuse rechtzeitig die Augen zu schließen. Je besser sie auf diesen Reiz sinnvoll (!) reagierten, je gewisser also ihnen der Zusammenhang zwischen Tasthaarberührung und Luftstoß wurde, desto mehr Dornfortsätze bildeten sich wieder zurück, im Mittel etwa 15 Prozent.



Ein Dornfortsatz (ca. 1 Mikrometer im Durchmesser) einer Großhirnnervenzelle einer lernenden Maus wird abgebaut. Zwei Bilder an zwei verschiedenen Tagen (roter Pfeil: fehlender Dornfortsatz).

Quelle: Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH)


















Dienstag, 7. April 2015

Der alphabetische Gedächtnispalast



Dieses Bild zeigt einen der 26 Räume des ABC-Gedächtnispalastes aus meinem E-Book "Denk-Palast á la Sherlock Holmes und Hannibal Lecter".
Das Alphabet wird in diesem Gedächtnispalast zweimal angewendet: Zum einen beginnen die Namen der Zimmer mit Buchstaben des Alphabets (hier ist es der Buchstabe P und demzufolge der Raum Nr. 16 des Gedächtnispalastes.
Zum andern sind die "Wandhaken" der Zimmer mit Namen versehen, die von der linken unteren Ecke  im Uhrzeigersinn alphabetisch geordnet sind.
Weil das Alphabet durch die verschiedenen Räume des Gedächtnispalastes führt, wird sich nach ganz kurzer Zeit jeder darin heimisch fühlen, der die Schule "besucht" ;-) hat. Deshalb ist dieser ABC-Gedächtnispalast ein universeller Gedankenraum für alle.
Wo andere Gedächtnispaläste scheitern - nämlich bei all jenen, die in einer Drei-Zimmer-Wohnung zuhause sind und bei denen deshalb oft bei "Wandhaken Nr. 30" schon Schluss ist - startet dieser ABC-Gedächtnispalast so richtig durch. Einfach ab und zu durch die einzelnen Räume "blättern", und  ganz spielerisch wird man sich dabei diesen Gedächtnispalast "einverleiben" - garantiert.
Wem der gesamte Palast (Teil 1 - 5) mit seinen 416 Haken zu teuer ist, kann ja einen der fünf Teile mit jeweils fünf Zimmern und 80 Haken für 0,99€ erwerben. In der rechten Seitenleiste sind die
entsprechenden Links zum Amazon-Shop zu finden.